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Portugal droht ein griechisches Schulden-Drama

Portugal droht ein griechisches Schulden-Drama

Die nächsten Milliarden für Portugal sollen im April freigegeben werden. Doch ein Geheim-Bericht der Troika zeigt das wirkliche Dilemma des Landes.
Welt-Online
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Auszüge:
Brickwall

Wie bin froh das wir einen weitsichtigen Finanzminister und eine starke Kanzlerin haben. Allzeit bereit die notwendigen Anpassungen für eine gesicherte Zukunft der Eurozone zu treffen. Es wird alles gut und schon bald werde wir das Ziel einer schwarzen Null bei der Neuverschuldung in Deutschland erreicht haben.
Denn wir sind das G in Deutschland -wie sind die Macher und schaffen das.

Mensch was geht da ab ….. ich habe immer gesagt wenn die mit der Masche mit dem Soli durchkommen, probieren sie die nächste Stufe .. solange der dt. Michel alles mitmacht – die in Berlin sind im höchsten Maße Verfassungfeindlich. Nicht umsonst hat sich Schäuble als Innenminister für die totale Überwachung eingesetzt – wir müssen aufwachen .. das ist Krieg gegen das Volk

Utabuhr

Na super! Zückt schon mal euer Portemonnaie – es wird mal wieder teuer für den deutschen Steuertrottel. Aber unsere Politiker – allen voran Kohl, Schröder, Eichel und Steineschmeißer Fischer – waren ja derartig überzeugt davon, dass die gemeinsame Währung immer währenden Frieden plus Freude und Eierkuchen bringen würde. Das Gegenteil ist der Fall. Kluge Leute aus Wirtschaft und Finanz wussten das von vornherein. Ihre Rufe wurden von den vorgenannten Dilettanten einfach überhört. Und heute haben wir den Salat.

Andreas

Wenn unsere Politiker, wie Merkel und Schäuble etwas gelernt haben aus der griechischen Wirtschaftskrise, dann dass es besser ist, Milliarden hinter dem Rücken des eigenen Volkes außer Landes zu schaffen. Sie werden bestimmt nicht noch einmal den Fehler machen, und Gelder zur Stabilisierung ausländischer Banken medienwirksam in die Öffentlichkeit tragen. Vieles wird nun hinter verschlossenen Türen „beschlossen“ werden. Wie viel dem deutschen Staat die Rettung von Banken, Versicherungen und der EU als Ganzes gekostet hat, wird sich vielleicht, wenn überhaupt erst dann überblicken lassen, wenn jene die diesen Geldabfluss zu verantworten haben nicht mehr in selbiger stehen. So war es mit der Treuhand. So war es mit dem Transrapid. Dem Starfighter. Dem Airbus. Der Expo. Und von der kommunalen Verschwendung möchte man lieber nicht schreiben.

Hartwurst

wer die Blockparteien wählt -wählt pro Euro- wählt den Untergang!

Falke

In Deutschland ist man sich dieses Problems durchaus bewusst: „Portugal hat eine unzureichende industrielle Basis“, heißt es in Regierungskreisen.

Und deshalb bauen wir da nun mit unserem Geld eine Industrielandschaft auf? Wenn diese Narren die uns regieren endlich kapieren würden das das so nicht geht. Für jede Industrie die sich in Portugal ansiedelt, wird irgendwo in Europa ein Werk geschlossen werden und zwar da wo die Kosten für den Unternehmer höher sind. Der Binnenmarkt in Deutschland ist bereits fast tot, in Portugal und anderen EU Ländern werden sie ihn kaputtsparen. Die abwärtsspirale in der EU wird sich immer schneller drehen. Nur die Banken machen ein riesen Geschäft.

TH.K

Habe gestern die Kindersendung „logo“ gesehen.
Gehirnwäsche pur! Da werden Kinder!!! voll ideologisch auf EU-Kurs getrimmt. Als Darsteller des auch so herzallerliebsten EU-Einpeitschers fungierte der radikale EU-Fanatiker Martin Schulz! Sofort vor ein unabhängiges Gericht stellen diesen Mann!

Brauchst du Zeit, drucke Geld!

Zitat zum Tage

„Pecunia, si uti scias, ancilla est, si nescias, domina. (‚Das Geld, wenn du es zu nutzen weißt, ist eine Magd, wenn nicht, eine Herrin.‘)“

Zitat wird den Werken des Dichters Publilius Syrus zugeschrieben

Brauchst du Zeit, drucke Geld!

Sieht man sich die Statements mancher Politiker und des Mainstream’s hinsichtlich halt- und substanzloser Worthülsen bezüglich der Macht der drei großen Rating-Agenturen an, kann man oft nur noch mit dem Kopf schütteln.

In diversen Blog’s hat man sich dieses Themas ebenso angenommen und sieht teilweise ebenso abstruse Einschätzungen, deren Ursache man an Nichtwissen und Halbwahrheiten festmachen kann.

Ich habe daher mal versucht, einige relevante Informationen zusammenzustellen:

Bei der Bewertung obiger Meinungen und Darstellungen meine ich ein gerüttelt Maß an Unkenntnis hinsichtlich der Ratingagenturen im allgemeinen und vermeintlicher Abhängigkeiten von Auftraggebern im besonderen auszumachen.

Vielleicht sollten wir uns zunächst damit beschäftigen, warum es Ratingagenturen wie Standard & Poor’s, Moody’s oder Fitch Ratings gibt und was sie so erfolgreich macht.

Die US-Bankenaufsicht (Comptroller of the currency) ordnete bereits 1936 (nicht zuletzt aus resultierenden Erfahrungen aus 1929 uff.) an, dass Banken nur noch erlaubte Emissionen und Forderungen zu übernehmen dürfen, die mit einem Mindest-Rating (investment grade) ausgestattet sind.

Die US-Börsenaufsicht (SEC) legte 1975 die gesetzliche Verpflichtung fest, dass Unternehmen (später alle Emittenten, also auch Staaten) bevor ihnen der Zugang zum amerikanischen Kapitalmarkt gewährt wird, eine Bewertung von mindestens zwei zugelassenen Rating-Agenturen vorzulegen haben.

Hinsichtlich der Zulassung entsprechender Rating-Agenturen fand eine Ausschreibung statt. Danach erhielten die drei o.g. Agenturen das ausschließliche Recht (SEC rule 15c3-1), solche Zertifizierungen vornehmen zu dürfen (s. historische Betrachtung).

Zwischenzeitlich (Stand 2011) werden in den USA zehn Unternehmen als national anerkannte Statistische Ratingorganisationen geführt, deren Ratings für Kapitalmarktzwecke herangezogen werden dürfen.

Neben den 3 erstgenannten sind dies A.M.Best Company, Egan-Jones Rating Company, Kroll Bond Rating Agency, Morningstar, die kanadische Dominion Bond Rating Services (übrigens auch von der EZB akzeptiert), Japan Credit Rating Agency, und das japanische Unternehmen, Rating & Investment Information (R&I).

Versuche in Deutschland und Europa international tätige Rating-Agenturen zu etablieren:

Bereits 1988 entstand unter der Führung der Deutschen Bank in Deutschland eine Rating-Initiative, mit dem Ziel eine europäische Rating-Agentur zu begründen. Dieses Vorhaben blieb erfolglos!

In den 1990er Jahren versuchte die deutsche Finanzwirtschaft gemeinsam mit Bertelsmann, eine weitere Initiative auf den Weg zu bringen, diese blieb ebenfalls erfolglos.

1996 hatte das hessische Wirtschaftsministerium gemeinsam mit ihrem Partner Deutsche Börse dieselbe Idee, unterlegt mit einer Bonitätswächter-Behörde, die an die EZB angehängt werden sollte, was jedoch von der EZB abgelehnt wurde.

Seit November 2010 gibt es mit „Euler Hermes“ die bislang erste und einzige europäische Rating-Agentur, die sowohl von der BaFin als auch dem Committee of European Securities Regulators anerkannt und registriert ist.

Was lernen wir nun aus all diesen Fakten?

Wer seine Wertpapiere am weltweit mit weitem Abstand größten Kapitalmarkt handeln lassen möchte, hat die Regularien der US Aufsichtsbehörde zu Recht zu erfüllen!

Damit dürfte klar sein, dass die Unabhängigkeit der 3 großen Agenturen durchaus gewahrt ist, da sowohl Unternehmen als auch Staaten entweder die gesetzlichen Vorgaben der US-Behörden einhalten, oder ihnen der Zugang zum US Kapitalmarkt verwehrt bleibt.

Somit müssen diese Rating-Agenturen keine echten Marketing-Anstrengungen zur Kundengewinnung erbringen, sondern können fröhlich die eigenen Konditionen und Bedingungen durchsetzen.

Es ist also schon fast lächerlich anzunehmen, dass eine Europäische Rating-Agentur in irgendeiner Weise Einfluss auf das Zulassungsverfahren auf den amerikanischen Kapitalmarkt haben könnte, was ich mit allem Nachdruck bezweifeln möchte!
Zur Vollständigkeit hier noch ein kleiner Nachtrag.

In China und großen Teilen Asiens wird die chinesische Rating-Agentur, Dagong Global Credit sehr geschätzt, deren Bewertungen für die Euro-Staaten (übrigens auch für die USA) sehr viel negativer aussehen, als die S & P Ratings.

Den potentiellen Kunden von Dagong nutzt diese Wertschätzung allerdings nichts, wenn sie den US-Kapitalmarkt betreten möchten!
Nun dürfen wir gespannt sein, wie die Troika und der EFSF, der mittlerweile ebenfalls seitens S&P herabgestuft wurde, die Schuldenproblematik der Eurozone lösen will.

Partiell fallende Zinsen speziell bei italienischen und spanischen Bond’s dürften auf die rechtlich fragwürdigen Aktivitäten der EZB zurückzuführen sein.

Aus dieser Ecke dürften vermutlich noch einige Kaninchen aus dem Zylinder gezaubert werden.
Nach Verlautbarungen der Credit Suisse könnte die EZB demnächst bis zu zehn Billionen Dollar in den Markt pumpen, um Zeit für das Finanzsystem zu kaufen.

Wie weiter zu hören ist, soll der Start des ESM vorgezogen werden; die beiden ‚Super-Mario’s‘, die übrigens zeitgleich ihre universitäre Karriere am MIT absolviert haben, werden nicht müde,  eine Aufstockung des Stabilitäts-Mechanismus zu fordern.

Markus Gärtner hat in seinem Aufsatz „Draghis Hintertür-Monetisierung“ etwas näher beleuchtet.

Dem Duett der Mario’s hat sich jetzt auch ganz offiziell Jörg Asmussen, vor seiner Berufung in leitende Funktion der EZB als Staatssekretär im Bundesfinanzministerium aktiv, angeschlossen, wie in diesem Podcast deutlich wird.

Ich frage mich immer mal wieder, was damit stabilisiert werden soll. Vielleicht die eigenen Privilegien?

Vielen Dank für Ihre geschätzte Aufmerksamkeit und einen tollen Start in die neue Woche.

Ihr Oeconomicus

Akropolis .. Adieu ?

Akropolis .. Adieu ?

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„Erste ungeordnete Staatsinsolvenz“: Schäuble warnt vor Athen-Pleite

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Die Griechenlandkrise offenbart immer neue Abgründe:
Mitten in der Diskussion um ein weiteres Hilfspaket für den Athener Staatshaushalt gelangt erneut ein Schreiben aus dem Berliner Finanzministerium an die Öffentlichkeit.
Der Inhalt ist brisant – der deutsche Finanzminister skizziert darin das Szenario eines ungeplanten Zusammenbruchs der Griechen. Schäubles Vorgänger im Amt rechnet fest mit einer Umschuldung.
Steinbrück erwartet Umschuldung

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Anmerkung:
Zwischenzeitlich zieht sich die symbolische Schlinge um das Finanzchaos weiter zu.
In einem Eilbrief fordert der Finanzminister ganz offiziell EZB und IWF zur Umschuldung Griechenlands auf. In dem Brief, so schreibt Claus Hulverscheid in der SZ, gesteht er ein, “dass das bisherige Konzept von EU, EZB und IWF für eine Stabilisierung Griechenlands gescheitert ist.
Es sah vor, dass die Regierung in Athen rigide Programme zur Sanierung des Haushalts und zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit auflegt und im Gegenzug Kredite der Partner erhält.
Vom Frühjahr 2012 an sollte sich das Land sein Geld dann wieder schrittweise bei Banken, Versicherungen, Investmentfonds und Kleinanlegern leihen.”

Leider ist die Gesamtsituation alles andere als lustig, sonst könnte man über diesen satirischen „Entscheidungs-Baum“ [bei Anirudh Sethi Report gefunden] wirklich schmunzeln.

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Stephen King im Interview:
„Die Umschuldung muss sein – damit der Euro überlebt

Mit milliardenschweren Hilfen lässt sich Griechenland nicht retten, sagt Stephen King, Chefvolkswirt von HSBC.
Warum der Euro in Gefahr ist, Schuldensünder bestraft werden sollten und die Deutschen nicht unschuldig sind.
zum Interview:

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Neue Finanzspritze
IWF erhöht Druck auf EU und Griechenland

Protestflagge in Athen: Möglicherweise entscheidet das Volk über Sparmaßnahmen

Die nächste Geldspritze für Griechenland schien gesichert, nun stellt der Internationale Währungsfonds die Auszahlung im Juli in Frage:
Die EU müsse zuvor harte Entscheidungen treffen. Damit wächst der Druck auf die Regierung in Athen, einen strikten Sparkurs zu fahren.
Druck des IWF

… und führe sie nicht in Versuchung

Europa und Griechenland sind seit dem Mythos von Zeus und Europa eng miteinander verbunden.
In der griechischen Mythologie betrügt der Gott der Griechen seine Gattin Hera. Er fälscht hierzu sein Erscheinungsbild und verwandelt sich in einen Stier. Der Grieche bindet Europa an sich, indem er mit ihr in die stürmische Ägäis schwimmt. Mit Hinterlist entführt er Europa bis nach Kreta, wo er sich dann über einen längeren Zeitraum mindestens dreimal an ihr vergeht. Drei Söhne zeugt der Grieche mit Europa, doch für die Folgen seines Leichtsinns will er nicht aufkommen, und so muss Europa die Last alleine bewältigen. Sie setzt hierbei erfolgreich auf die Zahlungsbereitschaft eines Reichen.

Heute fehlen die großen Visionen, der Zusammenhalt der EU steht auf dem Spiel. Dabei hätte eine schnelle Umschuldung Griechenland von vielen Problemen befreit – und gleichzeitig einen Neuanfang ohne Leichtsinn ermöglicht.
Pro-Euro Plädoyer von Wolfgang Gerke

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Nigel Farage:
Euro-fanatic Lagarde unsuited for IMF top post

Speaking in Strasbourg today during the debate on the selection process of a new IMF head to replace Dominique Strauss-Kahn, UKIP Leader Nigel Farage said French finance minister Christine Lagarde has „a vested interest“ and „is in fact a highly unsuited candidate.“
Farage: Lagarde als IMF Chefin ungeeignet!

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`I don`t lie` – Barroso tells Farage over ECB-collapse question

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Anmerkung:
Die Groteske geht weiter: Farage weisst Barroso darauf hin, dass die EZB 190 Mrd. € griechische Schrottpapiere in den Büchern hält, die bei einem Schuldenschnitt neu zu bewerten sind. Das erst kürzlich erhöhte Eigenkapital der EZB liegt allerdings bei 10 Mrd. €. Um nach einem Schuldenschnitt Griechenland’s einen EZB-Bankrott abzuwenden, bedeutet dies für deren Eigentümer [raten Sie mal, wer das ist] weitere Milliarden locker zu machen!
Barroso’s Antwort, die EZB sei eine international höchst kreditwürdige Institution [klar, wir als Steuerzahler haften für den Augias-Stall der Eitelkeiten] und würde höchst professionell gemanagt [wie wir an den Tabubrüchen miterleben durften].
Den weiteren Hinweis Barroso’s „andere Zentralbanken in Europa sind in noch größeren Schwierigkeiten als die EZB“, dürfte er wohl -an die Adresse Farage’s gerichtet- die britische Notenbank [siehe weiterführende Link’s] gemeint haben[?]. Kaum vorstellbar, dass er dabei an die -vermutlich verlorenen- 338 Mrd. € Hilfskredite der Deutschen Bundesbank an andere europäische Notenbanken gedacht hat, oder doch?
Im Zusammenhang mit dem [sicher politisch gewollten] Wandel der Bundesbank-Politik von Solidität hin zur Zockermanier sei hier gerne unser Kommentar zum Artikel „Bundesbank: Grenzenlose Kredite“ vom21.Februar 2011 empfohlen.

Der erfolgreiche Buch-Autor, Michael Hudson, hat sich in seiner Analyse „How Financial Oligarchy Replaces Democracy“ ebenfalls sehr ausführlich mit der dem drohenden Finanzchaos beschäftigt und wirft schon fast zwangsläufig mehr neue Fragen auf, als objektive Antworten möglich sind.

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weiterführende Link’s zur Situation in England und der britische Notenbank:

IMF warns on UK banks masking bad debts

UK house prices post biggest yearly fall in 19 months

UK retail sales continue to fall in May

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„The Prudent Investor“ erwartet europäischen Banken-Kollaps!

Watching international financial policy persisting on a concept to fight debt with more debt in an environment where official GDP growth rates only remain positive because of ridiculously low deflators, while interest rates apart from those central bank help for banks via laughingly low interest rates begin to surge everywhere else, this observer begins to wonder if one can expect anything else than a fast-rolling, simultaneous European banking collapse.
Engulfed in more exponentially rising debt on public and private levels than ever before there simply cannot be another end of the longest growth cycle in history than a simultaneous collapse of international banking when lending freezes up due to fears about the real creditworthiness of the respective counter party.
Globalization will have made it possible.

Anmerkung:
Diese bemerkenswerte Hintergrund-Recherche zeigt schlüssig auf, dass die hauptsächlichen Profiteure der bisher „für Griechenland“ versenkten Milliarden deutsche und französische Banken waren.
Zu Lasten der Realwirtschaft verzeichnete der Bankensektor trotz gelegentlicher Rückschläge [dot.com Blase, Lehman-Pleite, etc.] in den letzten 4 Jahrzehnten ein exorbitantes Wachstum, ein beispielloser Transfer hauptsächlich zu Lasten des klassischen Mittelstandes und der arbeitetenden Bevölkerungen.
Zunehmende Wettgeschäfte statt Erfüllung der eigentlichen Aufgaben, Industrie und Handel mit bezahlbaren Finanzierungen zu versorgen, zeigt nunmehr sehr deutlich auf, wohin die Reise geht …. mit Unterstützung „wohlwollender“ politischer Entscheider etwa an die Lebensleistung von uns Allen?

Solche „Unterstützungen“ könnte man an einigen grundlegenden politischen Entscheidungen festmachen:
So wurde beispielsweise 2005 im rot-schwarzen Koalitionsvertrag die Förderung des Kreditverkaufs festgeschrieben. Die Politik hat sich in der Folge nur für „eine Finanzaufsicht mit Augenmaß“ entschlossen, wie man diesem wiwo-Artikel vom 13.02.2008 entnehmen kann.
Verfolgt man die aktuellen populistischen Auftritte von Frau Merkel oder Herrn Steinbrück, entsteht sehr leicht der Eindruck, dass gerade diese „wegweisende“ Gesetzesänderung, die für viele Banker die Eintrittskarte in globale Spielcasinos bedeutete, im politischen Nirwana verschollen ist.
Noch 2006 preist Jörg Asmussen [SPD], heute Staatssekretär im Bundes-Finanzministerium, die Vorteile des Risikogeschäfts unkontrollierter Kreditverkäufe an und wird schließlich Regulierer des staatlich geförderten Kredit-Chaos.
Wie die Vorteile dieser Risikogeschäfte in der Bilanz-Praxis der Banken aussehen, zeigt beispielhaft der nachfolgende Video-Beitrag: „Bilanzwunder – Wie Banken ihre Bilanzen frisieren“ vom 25.11.2008:

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Deutsche Banken in Krisenländern
Wir sind dann mal noch da

Spanische Nationalbank in Madrid: Franzosen auf der Flucht

Nix wie raus: Fast alle europäischen Banken reduzieren ihre Kredite an Griechenland und andere Krisenländer drastisch – nur nicht die deutschen.
Warum bloß?

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Schneller Geld für Athens Staatskasse

Jean-Claude Juncker, der Chef der Eurogruppe, hatte Griechenland die Privatisierung nach dem Modell der Treuhandanstalt vorgeschlagen, die „Volkseigene Betriebe“ der DDR privatisierte.
Dieser Vorschlag ist nun um eine Variante reicher. Eine griechische Treuhandbehörde [die es allerdings noch nicht gibt] soll Unternehmen oder Immobilien auflisten, die zur Privatisierung anstehen.
Auf diesen „Bauchladen“ sollen sofort Wertpapiere ausgegeben werden [im Fachjargon Verbriefungen genannt].
Wann auch immer die Treuhand dann Staatsbesitz veräußert, bekommen die Besitzer dieser Wertpapiere ihr Geld samt Zinsen zurück.
wer’s glaubt wird seelig? – vermutlich aber eher arm

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Athen muss weiter zittern

Papandreou erwägt Volkabstimmung
Unterdessen forderte Griechenlands Regierungschef Giorgos Papandreou seine Landsleute eindringlich zu gemeinsamen Anstrengungen zur Rettung des Landes auf.
Die Existenz der griechischen Nation hänge von der Einwilligung aller Kräfte in die Umsetzung der nötigen Reformen ab, sagte Papandreou bei einer Sondersitzung des Ministerrates in Athen.
Papandreou gab zu, ihm und seiner Regierung sei es bislang nicht gelungen, die „großen und kleinen Oligarchien“ zu zerschlagen, die das Land bislang beherrschen.
Er schloss nicht aus, die Griechen in einer Volksabstimmung zu den Reformen zu befragen.
„Unsere Partner [in der EU] sind bereit zu helfen“, sagte Papandreou weiter.
Sie müssten aber sehen, dass auch die Griechen entschlossen seien.
zur Zitterpartie

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Anmerkung:
Hat Papandreou da etwas übersehen? Die Griechen sind sehr wohl entschlossen … nicht für Kredite, zu zahlen, die sie nicht verursacht haben!
Ach ja, dann gibt es ja auch noch die 16 PASOK-Abgeordnete, die sich standhaft weigern, das aktuelle Sparpaket zu unterstützen.
Da sind wir doch alle mal sehr gespannt, wie dieser Umstand die Hütchenspieler aus der Reserve lockt.

Ihr Oeconomicus

„The Prudent Investor“ erwartet europäischen Banken-Kollaps!

Europäischer Banken-Kollaps voraus!?

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Watching international financial policy persisting on a concept to fight debt with more debt in an environment where official GDP growth rates only remain positive because of ridiculously low deflators, while interest rates apart from those central bank help for banks via laughingly low interest rates begin to surge everywhere else, this observer begins to wonder if one can expect anything else than a fast-rolling, simultaneous European banking collapse.
Engulfed in more exponentially rising debt on public and private levels than ever before there simply cannot be another end of the longest growth cycle in history than a simultaneous collapse of international banking when lending freezes up due to fears about the real creditworthiness of the respective counter party.
Globalization will have made it possible.

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Anmerkung:

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Diese bemerkenswerte Hintergrund-Recherche zeigt schlüssig auf, dass die hauptsächlichen Profiteure der bisher „für Griechenland“ versenkten Milliarden deutsche und französische Banken waren.
Zu Lasten der Realwirtschaft verzeichnete der Bankensektor trotz gelegentlicher Rückschläge [dot.com Blase, Lehman-Pleite, etc.] in den letzten 4 Jahrzehnten ein exorbitantes Wachstum, ein beispielloser Transfer hauptsächlich zu Lasten des klassischen Mittelstandes und der arbeitetenden Bevölkerungen.
Zunehmende Wettgeschäfte statt Erfüllung der eigentlichen Aufgaben, Industrie und Handel mit bezahlbaren Finanzierungen zu versorgen, zeigt nunmehr sehr deutlich auf, wohin die Reise geht …. mit Unterstützung „wohlwollender“ politischer Entscheider etwa an die Lebensleistung von uns Allen?

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Solche „Unterstützungen“ könnte man an einigen grundlegenden politischen Entscheidungen festmachen:
So wurde beispielsweise 2005 im rot-schwarzen Koalitionsvertrag die Förderung des Kreditverkaufs festgeschrieben. Die Politik hat sich in der Folge nur für „eine Finanzaufsicht mit Augenmaß“ entschlossen, wie man diesem wiwo-Artikel vom 13.02.2008 entnehmen kann.
Verfolgt man die aktuellen populistischen Auftritte von Frau Merkel oder Herrn Steinbrück, entsteht sehr leicht der Eindruck, dass gerade diese „wegweisende“ Gesetzesänderung, die für viele Banker die Eintrittskarte in globale Spielcasinos bedeutete, im politischen Nirwana verschollen ist.
Noch 2006 preist Jörg Asmussen [SPD], heute Staatssekretär im Bundes-Finanzministerium, die Vorteile des Risikogeschäfts unkontrollierter Kreditverkäufe an und wird schließlich Regulierer des staatlich geförderten Kredit-Chaos.

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Wie die Vorteile dieser Risikogeschäfte in der Bilanz-Praxis der Banken aussehen, zeigt beispielhaft dieser Video-Beitrag:
„Bilanzwunder – Wie Banken ihre Bilanzen frisieren“

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Ihr Oeconomicus

Euroland in Bankenhand

Euroland in Bankenhand

Nun ist es durch, das Rettungspaket für Irland und damit – so jedenfalls die offiziellen Stellungnahmen – auch für den Euro. Doch Zweifel sind angebracht. Zweifel daran, dass hier tatsächlich Irland oder gar der Euro gerettet werden sollten. Denn selten war eine Debatte so zynisch und verlogen wie diese.

Sogar der Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, gerierte sich dieser Tage ganz als guter Europäer, der bei seinem Plädoyer für die Irlandhilfe nur die Wahrung der Einheit Europas im Blick habe. Unerwähnt blieb allerdings, wie sehr auch seine Bank von einer Pleite Irlands betroffen wäre. Bei seiner Aussage, wonach die Deutsche Bank mit lediglich knapp 400 Mio. Euro „netto“ gegenüber Irland „exponiert“ sei, handelt es sich gewissermaßen bloß um das Kleingedruckte. Netto meint hier, es gibt Soll und Haben und beide sind verrechnet. Faktisch aber sieht man nur die Spitze eines Eisbergs und nicht seine gesamte Dimension, sprich: die wirkliche Höhe der Kredite, mit denen Irland bei der Deutschen Bank in der Kreide steht – und die im Falle eines Staatsbankrotts abzuschreiben wären. Auch hat Herr Ackermann nicht präzisiert, was er mit seinem Irland-Exposure eigentlich genau meint. Er hat also eigentlich nichts gesagt.

Daher sollten solche Aussagen zumindest misstrauisch machen. Wie kann es überhaupt angehen, dass Irland, ein Land, das 2007 noch das reichste Land der EU war, plötzlich vor der Staatspleite steht?

Betrachtungen von Wieslaw Jurcenko

„Selbstbedienung pur“

„Selbstbedienung pur“

Wenger bringt’s auf den Punkt:

„Steinbrück hatte als Verwaltungsratsvorsitzender der KfW keinen Schimmer davon, dass bei der KfW-Tochter IKB das Geschäft mit amerikanischen Schrottanleihen aus dem Ruder gelaufen ist. Dabei hatte er seinen Gehilfen, Staatssekretär Jörg Asmussen, sogar im Aufsichtsrat der IKB untergebracht.
Eine geradezu umfassende Inkompetenz ist seit Jahrzehnten typisch für das gesamte Finanzministerium. Das liegt auch daran, dass das Finanzministerium von Juristen dominiert wird. Wenn man Juristen die Finanzmärkte und deren Besteuerung überlässt, dann ist die Katastrophe programmiert.
Das gilt umso mehr, wenn der ökonomische Sachverstand im Ministerium von Leuten wie Steinbrück und Asmussen repräsentiert wird.
„Ich bin vor Jahren in der Wirtschaftswoche mit der Bemerkung zitiert worden, es wäre besser, wir würden von Schimpansen regiert. Heute muss ich mich bei den Schimpansen dafür entschuldigen.“

Professor Ekkehard Wenger
ist Bankenexperte und zugleich Kritiker der Zunft. Er leitet den Lehrstuhl für Banken- und Kreditwirtschaft an der Universität Würzburg.

Die Lehman-Lüge

Die Lehman-Lüge

Der Fall von Lehman hat Kapital und Vertrauen vernichtet, die Welt, wie wir sie kannten. Sagen deutsche Politiker und Bankbosse. Das ist die Unwahrheit, und sie wissen es. Die Pleite am 15. September 2008 war nicht der Auslöser der Entwicklung. Die deutschen Finanzhäuser gerieten schon Jahre zuvor in Schieflage.

Das Dossier

Die Taschenspieler-Tricks

Leistungsgestörte Kredite verbriefen

Ende des Versteckspiels

Auszüge

Politische Chronik einer angekündigten Katastrophe: Den verantwortlichen Bundes- und Landespolitikern waren die faulen Kredite der Banken schon lang bekannt. Sie hätten die deutschen Banken rechtzeitig krisenfest machen können. Stattdessen förderten sie den Verbriefungswahn.

30. Juni 2000
Die Commerzbank gründet auf der Insel Jersey ihre erste Zweckgesellschaft, um faule Hypotheken im Wert von fünf Milliarden Euro zu verstecken.

7. Juni 2002
Das EU-Parlament verabschiedet eine Verordnung, die von den Banken verlangt, dass sie die Geschäfte der Zweckgesellschaften (Conduits) in der Bilanz ab 2005 komplett publizieren. Die Banken entwickeln neue Bilanzkniffe mit Firmen, die zum Schein im Eigentum von Treuhändern stehen. Die Aufsicht akzeptiert.

16. Februar 2003
In Berlin treffen sich Bundeskanzler Schröder, Wirtschaftsminister Clement und Finanzminister Eichel mit den Spitzen der Finanzindustrie zum Krisengespräch über die Schieflage der Banken. Vor allem HVB, Dresdner und Commerzbank gelten als gefährdet. Josef Ackermann bringt die Idee einer Bad Bank ins Spiel.

20. Februar 2003
Die Dresdner Bank gründet eine „Institutional Restructuring Unit“. Die Einheit soll „ausfallgefährdete und strategisch unwichtige“ Darlehen aufnehmen – eine heimliche Bad Bank. Die Einheit übernimmt zunächst Forderungen im Wert von 17 Milliarden Euro. Geplant ist ein Topf mit bis zu 30 Milliarden Euro fauler Kredite.

Juni 2003
Konspirativ arbeiten Staatssekretär Caio Koch-Weser und Topbanker an einer eleganten Verbriefungslösung. So umgehen sie die Bad-Bank-Debatte.

19. September 2003
Die Hypo Real Estate wird von der HypoVereinsbank (HVB) abgespalten – als Bad Bank der HVB für Schrottimmobilien und verbriefte US-Hypotheken. Sie kündigt den Börsengang an. Ratingagenturen bewerten die Finanzstärke als miserabel und riskant. Die Aufsicht genehmigt den Börsengang trotzdem.

30. Januar 2004
Im Auftrag der Bundesregierung legt die Boston Consulting Group eine Studie zur Einführung eines deutschen Verbriefungsmarkts vor, insbesondere für notleidende Darlehen. Die Prüfer sehen bei deutschen Banken „einen hohen Anteil an leistungsgestörten Krediten“. Die Studie bringt Fahrt in das große Versteckspiel der Banken.

30. April 2004
13 deutsche Banken gründen die Verbriefungsinitiative TSI – über Stiftungen werden steuerbefreite Briefkastenfirmen in Deutschland ermöglicht.

8. November 2004
Die Landesbanken WestLB und Nord/LB gründen eine Firma zur Verbriefung notleidender Kredite. Sie wollen diese Darlehensverträge, deren Zins- und Tilgungszahlungen seit 90 Tagen gestört sind, neu verpackt am Kapitalmarkt handeln. Deutsche Kredite im Wert von bis zu 300 Milliarden Euro gelten als notleidend.

11. Juli 2005
Im Auftrag der BaFin prüft KPMG die Sachsen LB. 30 Milliarden Euro liegen in Dublin. Eine transparente Dokumentation zur Risikoanalyse der Bank liegt nicht vor.

18. Juli 2005
Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) will sich nun auch mit Conduits am Kapitalmarkt finanzieren, vor allem mit verbrieften US-Hypotheken. Der LBBW-Kapitalmarktchef nennt das „konservativ“. Die Deutschen kommen viel zu spät: An der Wall Street laufen bereits die ersten Wetten gegen die Immobilienfinanzierer.

31. Oktober 2005
Das Land Nordrhein-Westfalen muss bei der WestLB fast eine Milliarde Euro Kapital nachschießen. WestLB-Chef Thomas Fischer sagt vor dem Landtag: „Soweit ich weiß, sind alle Risiken erkannt.“ Er will jetzt die „kritische Masse“ der Bank steigern – mit Investments in den USA.

18. November 2005
Die Große Koalition um Angela Merkel erhebt den Ausbau des Verbriefungsmarkts zum politischen Programm. Das Land würde damit wettbewerbsfähiger.

31. Dezember 2006
Die Sachsen LB baut mit ihren Dubliner Firmen die Deals mit US-Subprime-Hypotheken auf 45 Milliarden Euro aus, obwohl der Häusermarkt einbricht. Für lukrative Zinsmargen werden nun viel zu hohe Risiken genommen. „Die ganze Mathematik dieses Vehikels hat nicht mehr funktioniert“, resümiert Ex-Manager Sachsen LB.

6. Februar 2008
Die Bankenaufsicht BaFin ordnet eine Sonderprüfung bei der Münchner Hypo Real Estate (HRE) an. Die Bundesbank wird mit der Prüfung beauftragt. Beide sind elektrisiert, weil HRE-Chef Funke am 15. Januar offiziell erste Verluste meldete. Überraschen kann das nicht: Die Probleme der HRE sind längst bekannt.

15. März 2008
Die Bundesbank legt einen Zwischenbericht ihrer Sonderprüfung der HRE vor. Über acht Milliarden Euro Handelsgeschäft notieren die Prüfer, dass „der Bank eine eigene Bewertung der zugrunde liegenden Geschäfte nicht möglich ist“. Bundesbankchef Weber und Steinbrück reden weiter von „stabilen“ deutschen Banken.

2. Juli 2008
Bei der Bankenaufsicht BaFin liegt das Ergebnis der Sonderprüfung bei der Hypo Real Estate auf dem Tisch: 49 negative Feststellungen, davon zwölf gravierende.

15. September 2008
Die US-Regierung schickt Lehman Brothers in Insolvenz. Am gleichen Tag muss Merrill Lynch verkauft werden. Viel schlimmer: Zwei Tage später wird der Finanzkonzern AIG mit 85 Milliarden Dollar vom Staat gestützt. Eine AIG-Pleite hätte allein bei der Deutschen Bank zwölf Milliarden Dollar in die Konkursmasse geschickt.

16. September 2008
Der Tag danach, Finanzministerium. Die deutschen Banken „sind weit weniger labil“ als die US-Konkurrenz, erklärt Peer Steinbrück. Sie seien „wesentlich stabiler“.

25. September 2008
Steinbrück erklärt, ein Rettungspaket wie das der USA sei „in Deutschland oder Europa weder notwendig noch sinnvoll“. In den Tagen danach muss die Hypo Real Estate per Eilaktion gerettet werden. Bis heute hat sie mit 102 Milliarden Euro weit mehr Staatsgarantien und Beihilfen als der US-Geldgigant Bank of America erhalten.

5. Oktober 2008
Merkel und Steinbrück versprechen einen Rettungsplan für die Hypo Real Estate. Zunächst fließen 27 Milliarden Euro, später folgen weitere Kapitalspritzen.

8. Oktober 2008
Die Regierung gibt öffentlich eine Garantieerklärung für die Einlagen der deutschen Bankkunden ab. Eine luftige Deklaration: Damit würden die Steuerzahler für ihre eigenen Einlagen garantieren. Es bleibt bei der Rhetorik. Die Erklärung habe keinerlei Rechtsfolgen, gibt Staatssekretärin Nicolette Kressl zu.

11. Dezember 2008
Späte Einsicht: Erstmalig hört der Bundestag Experten zum geplanten Bilanzmodernisierungsgesetz. Alle sind sich jetzt einig, dass die Geschäfte der Zweckgesellschaften in den Jahresabschlüssen erscheinen müssen, auch wenn ein Treuhänder die Stimmrechte der Aktionäre hält. Das Gesetz tritt im Mai 2009 in Kraft.

„Die Weggucker
Promi-Aufsichtsräte und Aufseher waren stets zufrieden
Ein Staranwalt, der ehemalige Bundesbankchef und ein Spitzenbeamter aus dem Finanzministerium sind lebende Beispiele für das Versagen der Aufsichtsräte in den Problembanken.

Alexander Hemmelrath war seit 2002 Mitglied des Aufsichtsrats der Depfa Bank in Dublin, die im Oktober 2007 von der Hypo Real Estate übernommen wurde. Als Mitglied des Kompensationsausschusses ist der Staranwalt mitverantwortlich für die Managergehälter. Ihre Hochrisikodeals wurden fürstlich belohnt: Bis Ende 2007 erhielten sie Aktien im Wert von 171 Millionen Euro.

Hans Tietmeyer, ehemaliger Bundesbankchef, war seit 2002 Aufsichtsrat der Depfa in Dublin und 2008 sechs Monate Aufsichtsrat der Hypo Real Estate. Heute gibt er sich als Zweifler, er habe sich „natürlich sehr gefragt, woher die gesamte Krisensituation kommt“. Die Entwicklung zum Milliardengrab HRE habe er nicht verhindern können, weil er sich „nicht immer voll und adäquat informiert gefühlt“ habe.

Jörg Asmussen war ab 2003 als Abteilungsleiter und ab Juli 2008 als Staatssekretär im Finanzministerium für die Bankenaufsicht zuständig. Als Aufsichtsrat der Mittelstandsbank IKB trug er unmittelbar Verantwortung. Der Steinbrück-Vertraute hat das deutsche Verbriefungsgeschäft vehement vorangetrieben und sich gegen „unnötige Prüfpflichten“ eingesetzt.

New York, New Liberty Street, Dezember 2007.

Im Konferenzraum der Federal Reserve of New York treffen sich Finanzwissenschaftler und Notenbanker. Ein Vortrag offenbart, dass zwei Drittel der Refinanzierungsprogramme im Verbriefungsmarkt in Dollar aufgelegt sind, während 80 Prozent der Werte von europäischen Banken betrieben werden. „Who are those guys?“, fragt die Fed. Es sind Commerzbank, Dresdner, Deutsche, HSH Nordbank und neun Landesbanken.

Düsseldorf, Berliner Allee, Dezember 2007.

Prüfungssaison in den Banken. In einer Minibank, der Düsselhyp, übersteigt der Zinsaufwand den Zinsertrag um 700 Millionen Euro. Die Aufsichtsbeamten registrieren es unbekümmert wie Notare. Im April 2008 ist das Institut pleite. Auf Initiative der Aufsicht werden die Problemwerte in die Resba-Beteiligungsgesellschaft in Berlin ausgelagert – wieder eine Bad Bank. Zur Stützung bringen der Einlagensicherungsfonds und ein Bankenkonsortium 1,57 Milliarden Euro auf. Später fragt der Bundestagsuntersuchungsauschuss, welche Konsequenzen der Fall für die Risikoanalyse hatte. Klaus-Dieter Jakob, Münchner Regionalbereichsleiter der Bundesbank, erklärt: „Es gab aus meiner Kenntnis keine allgemeinen Schlussfolgerungen, die aus dem Fall der Düsselhyp gezogen wurden.“

„Hypo Real Estate
Notrettung ohne Plan
Für die überhastete Staatshilfe bluten heute die Steuerzahler

Finanzstaatssekretär Jörg Asmussen ging erst im September 2008 in die Krisengespräche zur Rettung der Hypo Real Estate, obwohl die Probleme lang vorher bekannt waren. Weil er nicht früher handelte, war nicht mehr genug Zeit, eine Gläubigerkonferenz einzuberufen. Das hat den Banken und Versicherungen Zahlungen in Milliardenhöhe erspart. Denn vor einer drohenden Insolvenz müssen sich alle Großgläubiger eigentlich maßgeblich an der Rettung beteiligen, weil sie sonst den Totalverlust ihrer Forderungen riskieren. Eine dem Capital vorliegende Gläubigerliste zeigt die unbesicherten Forderungen, die im Falle der Pleite verloren gewesen wären:

Deutsche Kommunen und Länder: 8 Milliarden Euro

Deutsche Banken: 19 Milliarden Euro

Deutsche Versicherungen: 10 Milliarden Euro

Auch Versorgungswerke und Berufsgenossenschaften hätten hohe Beträge mit unbesicherten Forderungen verloren. Darüber hinaus hätten die Banken in ihren Einlagensicherungsfonds 17,5 Milliarden Euro nachschießen müssen. Denn der Fonds zum Schutz der Kundenguthaben war schon nach den ersten Rettungsaktionen leer gefegt. Um eine Insolvenz zu vermeiden, wurden der Bank Staatshilfen in Höhe von 102 Milliarden Euro gewährt, das Institut wurde verstaatlicht. Seitdem schreibt die Bank Verluste, für die der Steuerzahler geradesteht. Sie kostet jeden Tag 4,5 Millionen Euro.

Wie Sie alle, werte Leser, harre ich der juristischen und insbes. der strafrechtlichen Aufarbeitung dieses Themas .. vermutlich vergebens
Ihr Oeconomicus

Bund kündigt die Übernahme der maroden HRE an

Bund kündigt die Übernahme der maroden HRE an
und unterbreitet den Aktionären ein Kaufangebot für ihre Anteile

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Mittlerweile gehört die Bank zu 90% dem Staat, also uns den deutschen Bürgern!
Der deutsche Staat hat ein Übernahmeangebot für die schwer angeschlagene Münchner Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE) vorgelegt.
Über den Banken-Rettungsfonds SoFFin werden den HRE-Aktionären 1,39 Euro je Aktie geboten.
Der Preis liegt laut SoFFin zehn Prozent über dem gesetzlichen Mindestpreis von 1,26 Euro. Bundespräsident Köhler hatte am Dienstag den Weg für die Übernahme freigemacht, indem er das umstrittene Bankenübernahmegesetz unterzeichnete.
Das Bankenübernahmegesetz ist auf die HRE-Übernahme zugeschnitten.
“Eine Insolvenz der HRE hätte substanzielle, kaum abschätzbare Auswirkungen auf die nationalen und internationalen Finanzmärkte”, teilte die Regierung mit.
Dies hätte “erhebliche Auswirkungen auf die gesamte Volkswirtschaft”. Daher will man die Bank durch Rekapitalisierung und die Gewährung von Garantien stabilisieren.
Der Banken-Rettungsfonds SoFFin strebt eine Komplettübernahme der HRE an.
Für alle Aktien, die sich noch nicht im Eigentum des SoFFin befinden, würden den Angaben zufolge 290 Mio. Euro fällig.
Der gebotene Preis liegt zehn Prozent über dem gesetzlichen Mindestpreis von 1,26 Euro.
An der Börse in Frankfurt waren die HRE-Papiere am Mittwoch zu Börsenschluss 1,23 Euro wert.
Quelle

Anmerkung:
Wir erinnern uns an die dilletantischen Buchprüfungs-Versuche der SoFFin und schließlich die alternativlose Empfehlung von Herrn Ackermann und des Finanzstaats-Sekretärs Asmussen an Frau Merkel, die HRE mit einer Finanzspritze von max. 35 Mrd. € vor dem Zusammenbruch zu bewahren:
Zwischenzeitlich haben wir gelernt, wie die Einschätzungen des Risiko-Managements der Deutschen Bank bzw. deren Interpretationen durch Herrn Ackermann zu bewerten sind!
Und so geht es weiter:
Die BRD übernimmt die Aktien der HRE.

Wie der Spiegel berichtet, darf es dabei auch gerne ein wenig mehr sein…. und es darf dabei auch hart verhandelt werden.

Und so denkt sich der „kleine Bürger“ seinen Teil mit hoch gestelltem Haar … so wie hier in der Anstalt:

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