Archiv der Kategorie: FINANZ-MÄRKTE

beschwichtigende Wasserstandsmeldungen westlicher Notenbanken

Zum Wochenauftakt hat Markus Gaertner die aktuellen Pegelstände zusammengefasst:

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Nach den Turbulenzen der vergangenen Tage üben sich westliche Notenbanker in Beschwichtigungen: Die Zinsen werden noch für einige Zeit auf dem aktuellen oder sogar niedrigeren Niveau verharren. Das verspricht EZB-Präsident Mario Draghi. Es gibt keinen Grund, die Zinsen sofort anzuheben. Das gab Bank of England-Gouverneur Mark Carney zu Protokoll. beschwichtigende Wasserstandsmeldungen westlicher Notenbanken weiterlesen

Nach Prokon-Pleite: Verbot riskanter Finanzprodukte?

Die Bundesregierung will Kleinanleger zukünftig besser schützen und den Verkauf hochriskanter Finanzprodukte notfalls beschränken oder sogar verbieten. Die beteiligten Ministerien sind sich darüber einig, die Finanzaufsichtsbehörde BaFin mit einer entsprechenden Ermächtigung auszustatten.
Die seit Längerem laufenden Vorarbeiten werden jetzt wegen des Falls Prokon intensiviert.
Der Fall Prokon zeigt, dass der Anlegerschutz im Grauen Kapitalmarkt unzureichend ist.
Ein einheitlicher Kundenschutz ist nur dann wirksam, wenn vergleichbare Geschäfte gleichen Regeln und auch einer vergleichbaren Aufsicht unterworfen werden. Die Beaufsichtigung des Grauen Kapitalmarkts durch die Gewerbeaufsichtsämter kann diesem Anspruch nicht genügen. Nach Prokon-Pleite: Verbot riskanter Finanzprodukte? weiterlesen

Manipulation an Devisen- und Edelmetallmärkten

Welche Überraschung!

Elke König, Präsidentin der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), geht offenbar davon aus, dass die Manipulationen an den Märkten für Devisen und Edelmetalle schlimmer als der Libor-Skandal!

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Diese Vorwürfe wiegen besonders schwer, denn die Referenzwerte basieren auf realen Transaktionen in liquiden Märkten und nicht – wie bei Libor oder Euribor – auf Schätzungen der Banken, so König. Am Mittwoch hatte die Finanzaufsichtsbehörde mitgeteilt, sie untersuche den Sachverhalt hinsichtlich der Devisenhandels-Referenzwerte. Sie folgte damit ähnlichen Schritten von Behörden in den USA, Großbritannien und der Schweiz.

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Quellen:

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BloombergDie Welt

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Neujahrspresseempfang der BaFin 2014
Rede von Dr. Elke König, Präsidentin der BaFin, am 16. Januar 2014 in Frankfurt am Main
Auszug:

„Markttransparenz und Marktkontrolle sind nur dann möglich, wenn die zahllosen Datenströme auf den betroffenen Märkten zentralisiert werden. Man müsste daher den Handel in diesen Märkten so weit wie möglich auf transparente und direkt oder indirekt staatlich überwachte Handelsplätze verlagern. Was bei Over-the-Counter-Derivaten möglich ist, sollte auch bei den dazugehörigen Spotmärkten möglich sein.

Die Manipulationsvorwürfe haben eine Branche in Verruf gebracht, deren Ansehen ohnehin lädiert war, die aber wie kaum eine andere darauf angewiesen ist, dass man ihr vertraut. Umfassende Regulierung und wirksame Kontrolle werden helfen, dieses Vertrauen wieder aufzubauen. Doch mit bloßer Regel- und Gesetzestreue – Sie können auch das Modewort „Compliance“ verwenden – ist es nicht getan. Nicht alles, was legal ist, ist auch legitim. Ich glaube nicht an eine flächendeckende moralische Verrohung, aber wir brauchen eine Rückbesinnung auf gewisse ethische Werte, die offenbar in Teilen des Finanzsektors in den Boom-Zeiten aus der Mode gekommen sind. Orientierung kann der ehrbare Kaufmann bieten, der sich nicht nur dem Unternehmen, sondern auch der Gesellschaft gegenüber in der Verantwortung sieht. Sein Image mag etwas angestaubt sein, aber als Vorbild taugt er allemal besser als Gordon Gekko. In der Pflicht sind Management und Aufsichtsgremium. Statt der Parole „Profit um jeden Preis“ müssen langfristiges Denken und verantwortungsvolles Handeln die Richtschnur sein. Ein Sinneswandel in diese Richtung ist zu erkennen.“

Quelle: Bafin

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Anmerkung
Sicher rein zufällig, aber um so bemerkenswerter erscheint die Erklärung von Deutsche-Bank-Co-Chef Jürgen Fitschen während des Neujahrsempfangs der Bank,

„man wolle sich nicht mehr an der Feststellung der offiziellen Referenzpreise für Gold und Silber beteiligen“.

Als Begründung für den Rückzug aus dem exklusiven Kreis der fünf Fixing-Teilnehmer sprach Fitschen von einer deutlichen Verkleinerung des Rohstoff-Geschäfts.
Am Goldfixing sind bislang fünf Institute beteiligt. Der Preis wird in einer Telefonkonferenz des exklusiven Klubs zwei Mal am Tag festgelegt. Die Deutsche Bank ist als einzige deutsche Bank dabei. Die anderen sind Barclays, HSBC, Bank of Nova Scotia-Scotia Mocatta und Societe Generale. Sie alle wollten sich zu dem Schritt nicht äußern. Laut Bankkreisen will die Deutsche Bank ihren Platz in dem Kreis an ein anderes Mitglied der London Bullion Market Association verkaufen.
Bereits Anfang Dezember hatte die Deutsche Bank beschlossen, sich aus dem Geschäft mit Öl, Gas, Kaffee, Getreide, Metallen und Massengütern wie Erz oder Kohle zurückzuziehen. Bleiben sollen nur Rohstoff-Derivate und Edelmetalle. Die bei Verbraucherschützern umstrittenen Wetten auf die Preise von Nahrungsmitteln und deren Grundstoffen bietet die Deutsche Bank damit weiter an.

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Ihr Oeconomicus

konträre Meinungsbilder befeuern die Volatilität der Märkte

Während die Weltbank die Aussichten der globalen Wirtschaft als so gut wie lange nicht mehr bewertet und jubiliert, die Weltwirtschaft habe NACH der globalen Finanzkrise offenbar an einem Wendepunkt erreicht, befürchtet Marc Faber den burst einer gigantischen Finanzblase.

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Für das laufende Jahr rechnet Weltbank-Präsident Jim Yong Kim mit einer Stabilisierung der amerikanischen, europäischen und japanische Konjunktur und erwartet einen Zuwachs der gesamten Wirtschaftsleistung von 3,2 %; 2015 sollen es dann 3,4 % und 2016 sogar 3,5 % werden. Bei solchen Einschätzungen wird deutlich, wie das ökonomische Weltbild eines Arztes und Anthropologen geprägt sein kann.

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Immerhin gießt Weltbank-Chefökonom Kaushik Basu einen Tropfen Wermut in den Freudenbecher und sorgt sich um potenzielle Risiken, etwa hinsichtlich der Entwicklung in der krisengeplagten Euro-Zone. Dort seien in einigen Ländern die Pro-Kopf-Einkommen noch immer rückläufig.

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Für manchen Leser mag diese Wahrheit gleichwohl ein Stück weit nach Sarkasmus klingen, wir sollten dem Weltbank-Ökonomen aber zugute halten, dass sein Elfenbeinturm in D.C. den Blick in die krisengeschüttelten Regionen unseres Kontinents nicht zulässt.

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Solch positive Meldungen werden von unseren Qualitätsmedien kritikfrei an die Mitglieder des ‚Club’s betreuter Denker‘ weitergereicht.
FAZDIE ZEITSpOn

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Lassen wir quasi als keinen Gegenpol Marc Faber zu Wort kommen:

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Die Langversion findet sich hier bei Bloomberg.

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und bei einem weiteren Bloomberg-Interview

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Ihr Oeconomicus

Das Elend von übermorgen sichert die Macht von morgen, mit den kriminellen Mitteln von heute

Führen alle Wege zurück zu Lehman ? Dank der vielen Finanz-Manipulationen, von denen wir fast täglich hören, scheint es so. Und die Welle von Subprime-Krediten in der US-Autoindustrie ? Ganz zu schweigen von neuen Derivaten, die derzeit die Runde machen! Beispiel: Lewis Ranieri, der Gründer und Chairman von Ranieri Partners in New York (auf Immobilien spezialisierte Investment-Strategen).

Er ist einer der “Architekten” der hypotheken-verbrieften Wertpapiere die 2008 halfen, die Finanzmärkte zum Einsturz zu bringen. Nun reicht er ein Gütesiegel für die neueste “Innovation” im Zocker-Universum herum.

Ranieri bezeichnet die populären “REO-to-Rent-Anleihen” -das jüngste In-Derivat, das Spekulation heute mit Einnahmen von morgen erlaubt – als unbedenklich. Er vergleicht sie gar mit den relativ sicheren Pfandbriefen, was den zuständigen Verbandsoberen in Deutschland den Magen umdrehen dürfte.

REO-to-Rent-Bonds sind Anleihen, die mit vermieteten Wohnhäusern im Bestand großer Immobilien-Spekulanten besichert wurden. Die Sicherheit, die hier für zusätzliche Kapitalaufnahme durch diese Immo-Fonds “geboten” wird, sind die Mieteinnahmen selbst.

Kann ein Mieter nicht mehr zahlen, so die Logik, wird er durch einen anderen ersetzt. Der Cashflow aus dem Mietgeschäft bleibt. Klingt logisch und überzeugend. Doch wir wissen, dass auch Mietern im größeren Stil die Luft ausgehen kann. Selbst den Investoren, die die vermieteten Häuser gekauft haben. Sollte die Konjunktur stocken, die Arbeitslosigkeit steigen und die Zinsen klettern, würde hier ein ziemliches Problem entstehen.

Aber die weniger rosigen Zusammenhänge hinter solchen abgeleiteten Papieren haben Emittenten der Surprime-Bonds schon 2008 – und danach bei vielen anderen Finanzgeschäften – auch schon nicht so gerne ausgiebig erläutert. Sonst würden nicht einzelne Wall Street-Banken bis zu 13 Mrd. Dollar für gerichtliche Auseinandersetzungen und Vergleiche mit Behörden aufwenden müssen.

In den vergangenen drei Jahren haben institutionelle Anleger (Fonds, Banken, Versicherungen) mehr als 20 Mrd. Dollar in Zwangsversteigerungs-Immobilien investiert, um diese gewinnbringend zu vermieten. Jetzt wollen sie, wie damals mit den ausgereichten Hypotheken im Immobilien-Boom, die Forderungen verkaufen (diesmal sind das Mieten), um gleich wieder neues Geld zum Spekulieren herein zu holen.

Wir können nur hoffen, dass diesmal die neuen Bonds ihrem Risiko entsprechend deklariert werden, wenn man sie an gierige oder risikofreudige Manager bei Pensionsfonds, kommunale Vermögensverwalter oder andere Vermögensmanager verkauft.

Blackstone ist einer der größten Player in dieser Liga. Der Kapital-Investor sitzt nach Angaben seines Chairmans Steve Schwarzman auf fast 40.000 Objekten und will die Mieteinnahmen, die erst später erwartet werden, jetzt schon in neuen Cashflow verwandeln.

Die Nachfrage nach den neuen Bonds soll groß sein. Wundert uns das? Nein, erst recht nicht nach der Weigerung der Fed, den Fuß auch nur einen Milimeter vom geldpolitischen Gaspedal zu nehmen.

Jetzt haben wir aber nur EINEN Weg zurück zu Lehman beschrieben. Dabei tun sich derzeit beim fieberhaften und verzweifelten Großversuch, die westlichen Volkswirtschaften nicht absaufen zu lassen, viele weitere solche Wege auf. – Zum Beispiel in Großbritannien.

Mit haarsträubenden Garantien für Hypotheken, selbst bei Hauskäufen für die nur 5% Eigenkapital aufgetrieben wird, will die Regierung von Premier David Cameron den britischen Immobilienmarkt am Laufen halten. Hier werden – wie schon vor der Finanzkrise (meist durch Banken) – Kredite an Menschen ermöglicht, denen bei minimalen Zinserhöhungen oder dem Hauch einer weiteren Rezession die Luft ausgehen wird.

Der ohnehin überhitzte Markt – vor allem in London selbst – wird zusätzlich angeheizt. Hier haben wir es mit einer verantwortungslosen, opportunistischen Politik zu tun, die den nächsten Crash herbeiführen hilft, um für die in Großbritannien nahenden Wahlen Punkte zu sammeln. Bis es kracht, wird die aktuelle Regierung ja nicht mehr im Amt sein.

Im Klartext: Das Chaos und Elend von übermorgen sichert die Macht von morgen, mit den kriminellen Mitteln (Betrug,Täuschung) von heute. Es scheint, als habe der Verfall der politischen Kultur im Westen zeitgleich mit dem S&P 500 den zyklischen Höhepunkt erreicht.

Dass der Insel-Konjunktur die Puste schon bald wieder ausgehen könnte (trotz der seit Wochen deutlich vernehmbaren Jubelrufe über den angeblich bestätigten Aufschwung), das sehen wir daran, dass die Zahl der Einzelhändler, die steigende Umsätze berichten, im Oktober nachlässt.

Noch ein Beispiel: Die Reformen, auf die wir alle warten, ob im Bankensektor oder bei den Firmen und ihrem Boni- sowie Bilanzierungsgebahren. Die Zeitung USA Today hat die Berichte großer US-Firmen an die Börsenaufsicht SEC unter die Lupe genommen. Dabei fiel auf, dass zahlreiche Firmen selbst dann äußerst großzügig sind, wenn es an die Reisekosten von Ehepartnern der Topmanager geht, bis hin zu Flügen mit den Firmenjets.

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Erstveröffentlichung by Markus Gaertner

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Herzlichen Dank lieber Markus und allerbeste Grüße nach Vancouver

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Italienische Finanztransaktionssteuer

für den Handel mit Derivaten, gültig ab 1. September 2013

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Seit dem 1. September 2013 wird die italienische Finanztransaktionssteuer (FTT) neu auch auf den Handel (Kauf und Verkauf) von Derivaten erhoben. Die FTT auf Derivaten ist der zweite Teil der italienischen FTT, welche in einem ersten Teil ab 1. März 2013 lediglich auf alle Aktienkäufe und Käufe von an den Aktienpreis gebundene Finanzinstrumente eingetragener Unternehmen in Italien erhoben wurde.

Als indirekte Folge davon haben sich ab 1. März 2013 auch die Handelskommissionen für den italienischen Markt bei CFD-Transaktionen erhöht, was zu einer entsprechenden Anpassung der Preise und Konditionen für den Handel in betroffene CFDs geführt hat.

Die italienische FTT auf Derivaten wird auf alle Transaktionen in italienische Derivate mit Aktien italienischer Firmen als Basiswert (einschliesslich CFDs, Futures und Optionen) erhoben, welche ab 1. September 2013 gehandelt werden (italienische Derivate).

Die italienische FTT für Derivate wird unabhängig vom Wohnsitz des Kunden oder der Jurisdiktion der Transaktion angewendet. Dementsprechend unterliegt jeder Kunde, der Transaktionen (Kauf und Verkauf) in italienische Derivate wie oben beschrieben tätigt, ab 1. September 2013 der neuen italienischen FTT. 

Übersicht italienischer FTT für Derivate:

 

Nominalwert der Transaktion (in Euro)

Produkt

0-2.5k

2.5-5k

5-10k

10k-50k

50-100k

100-500k

500-1000k

Over 1000k

Futures und Optionen auf Indices

0.00375

0.0075

0.015

0.075

0.15

0.75

1.5

3

Single Stock und Index Tracker CFDs

0.25

0.5

1

5

10

50

100

200

Der Steuer unterliegen alle Kunden, welche die erwähnten Produkte handeln; steuerpflichtig sind Käufer und Verkäufer solcher italienischer Derivate.

Die italienische FTT ist möglicherweise weiteren Änderungen unterworfen. 

Depotführende Stellen sind verpflichtet, der italienischen Steuerbehörde (Italy Revenue Agency)  persönlichen Daten, insbesondere Name, Vorname, Steueridentifikationsnummer, Wohnsitz sowie spezifische transaktionsbezogene Daten für alle ab dem 1. September 2013 gehandelten Derivate mit Aktien italienischer Firmen als Basiswert (einschliesslich CFDs, Futures und Optionen) anzugeben.

Diese Verpflichtung basiert auf den dafür anwendbaren italienischen Gesetze und Regulatorien, insbesondere auf Annex 8 des Protokolls Nr. 2013/87896, ausgestellt vom Beauftragten der italienischen Steuerbehörde (Commissioner of Italy Revenue Agency).

 

Die erwähnte Regulierung betreffend Besteuerung beim Handel in italienische Derivate ist zwingend. Depotführende Stellen sind rechtlich verpflichtet, diese einzuhalten. 

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einige Hintergrund-Informationen zu Finanz-Transaktions-Steuern

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Im Jahr 1985 führte Schweden eine Börsenumsatzsteuer ein. Die Erwartungen des schwedische Finanzministeriums lagen zu diesem Zeitpunkt bei Steuereinnahmen in Höhe von 1,5 Mrd. Schwedischen Kronen.

Tatsächlich beliefen sich die Steuereinnahmen auf durchschnittlich 50 Mio. Schwedische Kronen p. a. und höchstens 80 Mio. Schwedische Kronen im Jahr 1989 (Quelle: Campbell & Froot, 1994, „International Experiences with Securities Transaction Taxes“, National Bureau of Economic Research).

Die Marktreaktionen nach Einführung der schwedischen Börsenumsatzsteuer werden von Campbell & Froot wie folgt beschrieben:

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„Eine Woche nach Einführung der Börsenumsatzsteuer im Jahr 1984 ging dort der Handel mit Bonds um 85 % zurück. Das Handelsvolumen von Futures und Optionen sank um 98 %. Zeitgleich mit der Ankündigung der Verdopplung der schwedischen Börsenumsatzsteuer im Jahr 1986 verlagerten sich 60 % des Handelsvolumens der elf am stärksten gehandelten schwedischen Werte, die insgesamt 50 % des gesamten Handelsvolumens ausmachten, nach London. Bis 1990 verschärfte sich dieser Trend und mehr als 50 % der schwedischen Titel wurden noch in London gehandelt. Die 100%ige Anhebung der Steuer zog ei- nen Anstieg von 22 % der Einnahmen nach sich.“
(Quelle: Umlauf, 1993, „Transactions Taxes and the Behavior of the Swedish Stock Market“, Journal of Financial Economics)

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Aufgrund des „unerwartet“ geringen Steueraufkommens wurde 1991 die Börsenumsatzsteuer wieder abgeschafft!

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Die Gegebenheiten in Deutschland

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Die Börsenumsatzsteuer, die Gesellschaftsteuer und die Wechselsteuer wurden 1990 durch das Erste Finanzmarktförderungsgesetz der Koalition von CDU, CSU und FDP abgeschafft. Die Börsenumsatzsteuer entfiel zum 1. Januar 1991, die Gesellschaft- und die Wechselsteuer zum 1. Januar 1992.

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ergänzende, historische Informationen zur Abschaffung von Börsenumsatzsteuern

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Dänemark: Ab 1999 verzichtete die Regierung auf eine weitere Steuererhebung.

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Frankreich: Die Börsenumsatzsteuer wurde mit Artikel 11 des Finanzgesetzes für das Jahr 2008 abgeschafft, um „die Wettbewerbsfähigkeit des Finanzplatzes Frankreich zu verbessern“.

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Italien: Die Börsenumsatzsteuer wurde mit Artikel 37 der Verordnung mit Gesetzeskraft n˚248 abgeschafft.

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Luxemburg: Bereits ab 1987 wurde auf eine Erhebung von Börsenumsatzsteuern verzichtet.

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Niederlande: Im Jahr 1990 wurde die Börsenumsatzsteuer abgeschafft.

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Österreich: Die Abschaffung der Börsenumsatzsteuer erfolgte 2001 als begleitende Maßnahme zum Kapitalmarktoffensive-Gesetz, um „die Rahmenbedingungen am österreichischen Kapitalmarkt zu verbessern“.

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Spanien: Schon 1988 verzichtete man auf eine Fortführung der Erhebung von Börsenumsatzsteuern.

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Richtlinie 69/335/EWG des Rates vom 17. Juli 1969 betreffend die indirekten Steuern auf die Ansammlung von Kapital

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Dokumente, Kommentare zur geplanten EU-weiten Einführung von FTS

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DIW – Juli, 2012:
Finanztransaktionssteuer
Ökonomische und fiskalische Effekte der Einführung einer Finanztransaktionssteuer für Deutschland

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Inhaltsverzeichnis

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1 Ziele der Studie

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2 Anpassungseffekte im Basisszenario bereits weitgehend berücksichtigt
2.1 Technische Anpassungseffekte verkleinern Steuerbasis
2.2 Lenkungswirkungen verringern die Bemessungsgrundlage zusätzlich
2.3 Basisszenario: Aufkommen von 57 Milliarden für die EU27
2.4 Wachstumseffekte

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3 Räumliche Beschränkung der Steuerzone
3.1 Kombination aus Sitzland-, Ausgabe- und Eigentümerprinzip ratsam
3.2 Substanzielles Aufkommen in einer Steuerzone mit neun Euroländern möglich
3.3 Alle Euroländer: unterproportionaler Aufkommenszuwachs
3.4 Aufkommen wird tendenziell unterschätzt
3.5 UnitAid: Nationale Einführung der Finanztransaktionssteuer möglich
3.6 Ein einheitlicher Steuersatz von 0,05 Prozent kann die Einnahmen beträchtlich steigern

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4 Sachliche Beschränkung der Finanztransaktionssteuer
4.1 Weitere Privilegierung von privaten aber staatlich geförderten Altersvorsorgeinstrumenten zweifelhaft
4.2 Altersvorsorge: Finanztransaktionssteuer setzt Anreize für ein weniger aggressives Portfoliomanagement
4.3 Handel mit Staatsanleihen nicht ausnehmen
4.4 Konzentration auf nicht scharf abgrenzbare Segmente des Handels gefährdet Steuerbasis
4.5 Die Finanzierung von Kleinunternehmen ist kaum von der Besteuerung betroffen

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5 Persönliche Beschränkung
5.1 Steuererstattung für Personen mit niedrigem Einkommen nicht sinnvoll

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6 Eventuelle Regulierung der Orderflut im HFT ist kein Argument gegen die FTS

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7 Die allein auf dem Ausgabeprinzip fußende britische Stempelsteuer ist nicht leistungsfähig

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8 Keine gleichwertige Alternative zur Finanztransaktionssteuer sichtbar

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9 Anhang: Vergleich von vier Vorschlägen zur Finanztransaktionssteuer

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Verzeichnis der Tabellen

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Tabelle. 1: Ausgangsdaten der EU-Aufkommensschätzung

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Tabelle 2: Steueraufkommen gemäß Schätzung der EU Kommission in Mrd. Euro mit Aufkommensdaten aus dem Jahr 2010

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Tabelle 3: Steueraufkommen der vier aufkommensstärksten Euroländer

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Tabelle 4: Verteilungsschlüssel für die Einnahmen: Aktiva der Kreditinstitute inkl. ausländischer Tochtergesellschaften

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Tabelle 5: Verteilungsschlüssel für die Einnahmen: Bruttogewinne-Bruttoanlageinvestitionen + Gehälter im Finanzsektor

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Tabelle 6: Verteilungsschlüssel für die Einnahmen: Aktiva der Kreditinstitute ohne ausländische Zweigstellen aber mit ausländischen Tochtergesellschaften

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Tabelle 7: Verteilungsschlüssel: Bruttogewinne-Bruttoanlageinvestitionen plus Gehälter im Finanzsektor

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Tabelle 8: Viele unterschiedliche Steuersätze aus Anreizgründen

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Tabelle 9: Aufkommensschätzung für die G20

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Tabelle 10: Aufkommensschätzung (in Mrd. Euro) mit Steuersatz 0,05 Prozent für je eine Vertragsseite (EU27 insgesamt) bei verschiedenen Elastizitäten

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Tabelle 11: Aufkommensschätzung in Mrd. Euro mit Steuersatz 0,05 Prozent für je eine Vertragsseite (EU27 insgesamt) bei verschiedenen Elastizitäten

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Tabelle 12: Verteilungsschlüssel für die Einnahmen: Aktiva der Kreditinstitute ohne ausländische Zweigstellen aber mit ausländischen Tochtergesellschaften – Baselineszenario

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Tabelle 13: Verteilungsschlüssel für die Einnahmen: Aktiva der Kreditinstitute ohne ausländische Zweigstellen aber mit ausländischen Tochtergesellschaften – Alternativszenario

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Tabelle 14: Zahl der Riesterverträge

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Tabelle 15: Wertentwicklung eines Portfolios in Abhängigkeit von der Umschlagshäufigkeit über einen Zeitraum von 40 Jahren

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Verzeichnis der Abbildungen

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Abbildung 1: Aufkommen der neun Länder in der Steuerzone

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Abbildung 2: Anteile der neun Länder am Steueraufkommen in der Steuerzone

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Abbildung 3: Aufkommen in den übrigen Euroländern bei Beschränkung der Steuerzone auf die 17 Eurostaaten

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Abbildung 4: Anteile der übrigen Euroländer am Steueraufkommen bei Beschränkung der Steuerzone auf die 17 Eurostaaten

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Abbildung 5: Aufkommen der neun Staaten in der Steuerzone bei einheitlichem Steuersatz

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Abbildung 6: Portfoliowert in Abhängigkeit von der Umschlagshäufigkeit

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PDF – [57 Seiten]

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ZEIT online, 09. Oktober 2012:

Elf EU-Staaten wollen Finanzmarktsteuer einführen
Deutschlands und Frankreichs Druck hatte Erfolg: Elf EU-Länder erklären sich bereit, gemeinsam eine Steuer auf Finanzgeschäfte einzuführen. Eine Hürde gibt es aber noch.

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follow-up, 14.09.2013

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DWN:
EU-Anwälte erklären Finanztransaktions-Steuer für illegal
Blamage für die Rächer der Finanzmärkte: Die eigenen Anwälte erklären das Modell der EU für eine Finanztransaktions-Steuer nun für „illegal“.
Die EU will trotz des rechtlichen Knock-Outs an den Plänen festhalten.

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END of the ROAD

How money became worthless

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related quotes by Peter Schiff et.al.:

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„… They have to continue expanding the money-supply, otherwise the system is going to die.
Politicians talk about paying down the debt. You can’t do that without collapsing the entire economy.
All the politicians are in the situation with they don’t come to the rescue, we can just have an overnight shut-down.
So there is always that wish, to kick the can down the road. But the problem is, we run out of road!
There is no place to kick the can anymore, we’re got to deal with the can!…“

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End of the Road: How Money Became Worthless – Official Trailer (High Quality)

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Official trailer for the upcoming financial documentary „End of the Road: How Money Became Worthless“. Is the financial crisis over, or are we headed for disaster? Will the US dollar collapse, and what could trigger such an event?
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„End of the Road: How Money Became Worthless“ Directed by Tim Delmastro

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In this edition of the show Faiza Ahmed reviews the film; End of the Road: How Money Became Worthless, directed by Tim Delmastro.
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Wall Street is being occupied. Europe is collapsing in on itself. Around the world, people are consumed by fear and anger, and one question is on everyone’s lips: Is the financial crisis over, or are we headed towards economic disaster?
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End of the Road is a documentary that chronicles the global financial collapse. Told in an entertaining and easy to follow style, the film tells the story of how the world came to be in such a state, from the seeds sown after WW2, to the current troubles facing us today, and to the possible future that may await us all.
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Some of the world’s top economic minds share the hidden tale behind the mishandling of the world’s finances, give insight into how bad policy and a flawed monetary system joined together to create a catastrophe, as well as sharing their own personal advice on how the average person can best prepare for their financial future.
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als Ergänzung:
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Financial Collapse 2013 – The End of The Bretton Woods System

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The financial crisis of 2008 was not an accident. Fraud and theft by banking elites was pre-planned, and the determination was made to allow it, and not prevent, nor prosecute those banking insiders who were guilty of doing it.
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These actions are all part of a plan to bring an end to what remains of the Bretton Woods Financial System and replace it with a new financial system that gives even greater power to the banking elite.
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Peter Schiff: Fed’s Advisory Council Admits We’re Screwed

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Even more amazing than the admission is how long it took them to figure it out. However the most amazing aspect of all is the lack of reaction. The mainstream media, including the financial media, has completely ignored the warning. It’s as if the report doesn’t even exit. Perhaps it’s part of a psychological defense mechanism whereby any information that casts doubt on the recovery myth, no matter how credible the source, is conveniently ignored.
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Marc Faber: Bernanke lügt, Gelddrucken geht weiter

Wer Bernanke glaubt, der glaubt auch an den Weihnachtsmann
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Die US-Zentralbank Fed werde die lockere Geldpolitik noch viele Jahre fortsetzen, prognostiziert der Star-Investor Marc Faber.
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„Wenn Sie glauben, dass [Bernanke] meint, was er sagt, dann glauben Sie an den Weihnachtsmann“, sagte Faber im Interview mit Bloomberg. Denn Bernanke habe gesagt, wenn die Wirtschaft die Erwartungen der Fed innerhalb eines Jahres nicht erfülle, dann werde man zusätzliche Maßnahmen prüfen.
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„Mit anderen Worten, wenn die Wirtschaft sich bis Mitte 2014 nicht vollständig erholt hat, dann wird es weitere geldpolitische Lockerungen [QE] geben“, so Faber. Er habe schon vor drei Jahren gesagt, wir würden mit der Fed noch ein QE99 erleben.
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Faber warnte deshalb vor Aktien. Er erwarte hier keine neuen Rekorde. Die Stimmung bei Gold und Staatsanleihen sei derzeit historisch betrachtet unglaublich negativ. „Als Contrarian würde ich eher Anleihen und Gold kaufen“, sagte Faber. Er sei sich nur in einem Punkt sicher: dass er etwas physisches Gold besitzen wolle, weil er nicht all sein Vermögen in finanziellen Assets haben wolle.
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Vergangene Woche hatten die Märkte weltweit einen Kursrutsch erlebt. Bernanke sagte, die Zentralbank werde vielleicht noch in diesem Jahr ihr Anleihekaufprogramm zurückfahren und dieses Mitte 2014 beenden, wenn die Wirtschaft ein nachhaltiges Wachstum vorweisen kann.
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DWNbusinessinsider
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Marc Faber – Economic Predictions, Debt, Crisis, Depression
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The Explanation of Quantitative Easing Revisited
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Trouble Brewing: Greek Tragedy Mark Two?

Trouble Brewing: Greek Tragedy Mark Two?

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Greek stocks tumbled 6 percent on Friday, falling to a six-month low, as the country faced yet another political crisis, compounded by rumors of a suspension of bailout money from the International Monetary Fund.
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Officials involved in the management of the Greek bailout told the Financial Times on Friday that the organization could suspend aid payments to Greece by the end of July due to a 3-4 billion euro shortfall in the 172 billion euro rescue program.
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The shortfall is because euro zone central banks refused to roll over the Greek bonds they hold and the possibility that privatization plans in Athens were falling behind schedule, the newspaper said.
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Greek stocks fell on the news and the yield on 10-year government bonds rose to more than 11 percent.
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Kiran Moodley – CNBC