wankt der österreichische Baukonzern Alpine?
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CC, Urheber: Alpine wiki
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Die österreichische Botschaft in Madrid berichtet nach Wien:
Der spanische FCC-Konzern, Eigentümer des Bauunternehmens Alpine, schickt kein Geld mehr nach Österreich. Selbst wenn das den Konkurs bedeutet!
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Nach Medienberichten gab es am 13. Mai im Kabinett des spanischen Außenministeriums eine Besprechung, zu welcher der designierte spanische Botschafter in Österreich, Alberto Carnero (…) eingeladen hatte. Die sehr kurzfristig ausgesprochene Einladung war mit einem dringenden Gesprächsbedarf seitens der Firma FCC (…) begründet worden.
Dies gehe aus einem Aktenvermerk der österreichischen Botschaft in Madrid, adressiert an das Wiener Finanzministerium, hervor.
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Gesprächsteilnehmer waren, so der Aktenvermerk:
Esther Koplowitz, Miteigentümerin des Konzerns, FCC-Präsident Fernando Moreno Garcia, dessen Vize sowie ein FCC-Jurist.
Das Resümee der Krisensitzung deutet auf eine ungewisse Zukunft für die insgesamt 15.000 Mitarbeitern (7500 davon in Österreich) hin:
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„2013 musste festgestellt werden, dass bei der Alpine ein zusätzlicher (…) Bedarf an Zufuhr frischen Geldes besteht. Dieser wurde mit 46 Mio. im Monat Mai sowie mit 150 Mio. zusätzlich für das restliche Jahr 2013 beziffert. Insgesamt werden 300 Mio. benötigt, von denen 150 Mio. allerdings aus Immobilien- und anderen Verkäufen erlöst werden sollen“.
Der Knalleffekt des Aktenvermerks:
„FCC, die bereits mehr als 700 Mio. in die Alpine gesteckt und solcherart tausende österreichische Arbeitsplätze gesichert und österreichische Anleihegläubiger vor Verlusten bewahrt habe, sei nicht bereit bzw. auch nicht imstande, für diese weiteren 150 Mio. aufzukommen.“
Vielmehr solle ein „neues Kreditvolumen in der angesprochenen Größenordnung mit einem mittelfristigen Zahlungsziel“ eingeräumt werden.
Zusätzlicher Hinweis im Aktenvermerk:
Es sei damit zu rechnen
„dass die betroffenen österreichischen Banken im Zusammenhang mit dem Zustandekommen des neuen Kreditvolumens für die FCC neuerlich an das BMF (Bundesministerium für Finanzen) herantreten (vulgo: staatliche Haftungsübernahme) werden.“